
Ferienspiele bei Achtung für Tiere in Varensell
Auf dem Varenseller Tierschutzhof von Achtung für Tiere fanden Osterferienspiele in Kooperation mit dem Fachbereich Jugend und Bildung Gütersloh statt.
Nach der Versorgung der Tiere ging es um täglich wechselnde Tierschutzthemen. So lernten die Jugendlichen viel über Esel und Pferde. „Viele Menschen glauben, ein Esel sei gute Gesellschaft für ein Pferd. Aber beide Tierarten haben eigene Bedürfnisse, sprechen verschiedene Sprachen,“ erklärt Tierärztin Astrid Reinke, die die Bildungsprojekte leidet.
Titelfoto: Die fast dreißigjährige Balu, eines der alten Pferde, lebt auch mit den Eseln zusammen, in tiefer Freundschaft ist sie aber mit ihrem Partner Heinerlein verbunden.
Bilderreihe: Im Vorher-Nachher-Vergleich ist zu erahnen, was die Tiere erlitten hatten, bevor sie nach Varensell kamen. Das Winterfell muss raus, hier bei Oskar und Benny.
Der Verein habe gerade ein Esel - Pony – Paar aufgenommen. Das Pony habe erst ganz allein gelebt. Dann habe ein Eselhalter es aufgenommen. „Zwar war das eine klare Verbesserung im Vergleich zur völligen Einsamkeit. Aber jetzt, wo beide auch Artgenossen um sich haben, merkt man deutlich, wie wichtig jedem von ihnen der Kontakt zu Artgenossen ist. Ein Mensch ist erst recht kein Ersatz für Artgenossen, weder für Pferde, Esel, noch Kaninchen oder andere Tiere.“
Bilder: Hilla im Einsatz: Das interessierte und freundliche Verhalten der Hühner beeindruckte die jungen Gäste. Huhn Hilde bei den Kaninchen Luna May, Elsa und Elfie. Bei Achtung für Tiere leben verschiedene Tierarten freundschaftlich zusammen
Tiere in der Tierwirtschaft waren ein anderes Thema. „Schweinemütter werden monatelang in winzige Eisengestelle gezwängt, Kühen ihre Säuglinge genommen, der tägliche Eierzwang macht bereits junge Hühner krank, Kaninchen sind in Kisten oder Käfige gesperrt…Tiere leiden still und können sich nicht selbst helfen“, macht Reinke deutlich. Die Jugendlichen beobachteten das Verhalten verschiedener Tierarten, die sich frei bewegen können. Hühner nahmen Staubbäder, rannten um die Wette, gruben den Boden um, balancierten aus purer Freude über Stangen. Schweineopa Freddy vermittelte, dass Schweine interessante und kluge Tiere sind. Gefragt, ob sie etwas überrascht habe, kamen Antworten wie: „Dass Schweine überhaupt nicht stinken“, „dass ein Hahn sich so gut um seine Hennen kümmert“, „dass Kaninchen den ganzen Tag etwas zu essen brauchen und tiefe Tunnel graben wollen“ oder „wie wichtig es ist, früh zu merken, dass ein Tier krank ist.“
Bilderreihe: Die 17-jährige Katze Minni geniest Streicheleinheiten sehr. Katze Sylvie hilft beim Ausfüllen der Feedbacks… Luna und Moritz interessierten sich sehr für die Jugendlichen, die sich aufmerksam um sie kümmerten, hier wird gerade saubergemacht.
Eine Gruppe interessierte sich vor allem für Hunde und Katzen und einige Katzen suchten aktiv den Kontakt. Spaziergänge mit den Hunden rundeten das Programm ab. „Jeder Hund, jedes Huhn, jedes Tier, egal ob groß oder klein, zeigt seine einzigartige Persönlichkeit, Vorlieben und Abneigungen, wenn es die Möglichkeit dazu hat. Man erlebt im Tierschutz viel Leid. Das Interesse dieser Jugendlichen an den Tieren, die Zuwendung und Sorgfalt mit der sie ihnen begegneten und sie versorgten, waren eine Wohltat für uns“, berichtet Reinke. Infos über die Vereinsarbeit unter www.achtung-fuer-tiere.de.
Pressebericht von Anika Figge